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Eine Perspektive aus der Metaebene

Warum sollte ein Unternehmen Wert auf interne Kommunikation legen? Suchmaschinen und Onlinelexika wissen Bescheid:

Mit Hilfe interner Kommunikation

  • verbessern Organisationen ihre internen Abläufe und steigern ihre Effizienz,
  • informiert die Führungsetage über wichtige unternehmerische Entscheidungen und schafft Transparenz,
  • fördern Kommunikationsverantwortliche den Dialog, motivieren die Belegschaft und erhöhen die emotionale Bindung zum Unternehmen.

Was die Suchmaschine gleich mitliefert, ist ein Füllhorn an digitalen Lösungen, die zum Gelingen moderner Mitarbeiterkommunikation beitragen sollen. So weit so gut.

„arbeiten – nicht quatschen“

Was könnte ein investitionsscheuer Skeptiker den eben aufgeführten Argumenten entgegnen?

  • “Abläufe verbessern und Effizienz steigern? Mache ich selbst – jeden Tag. Ansonsten frage ich meinen Schwager, der ist Unternehmensberater.”
  • “Transparenz? Diesen Nonsens predigen die Medien auch jeden Tag.”
  • “Dialog und emotionale Bindung fördern; seit wann machen wir Eheberatung? Ich bezahle meine Angestellten fürs Arbeiten und nicht fürs Quatschen.”

Und neue digitale Tools braucht er auch nicht: Der E-Mail-Verteiler ist eingerichtet und im Notfall kommt die SMS ebenfalls an.

Dass gelungene interne Kommunikation einen Beitrag zum unternehmerischen Erfolg leistet, wird hier nicht in Abrede gestellt. Vielmehr soll die Abhandlung um eine entscheidende Perspektive erweitert werden und Argumente liefern, an denen der Skeptiker nur schwer vorbeikommt.

Drei Beispiele auf dem Weg zur Metaebene:

1. Change-Management

Veränderungen sind für Erfolg und Fortbestand einer Organisation unumgänglich. Im Zeitalter von Digitalisierung und Industrie 4.0 sind Veränderungen beispielsweise in der IT-Landschaft schon fast ein Dauerbrenner. Letztes prominentes Beispiel mit viel Frustration und einem Gewinneinbruch von rund 30 % war die Einführung von Microsoft Dynamics bei LiquiMoly 2019. Aber auch Fusionen, Übernahmen etc. erfordern eine professionelle kommunikative Begleitung. Warum? Das Naturell des Menschen scheut Veränderung; denn dazu muss er sich aus seiner Komfortzone bewegen. Eine Methode im Change-Management ist die Ausbildung und der Einsatz von Botschaftern. Sie helfen das Change-Projekt zu erklären, schulen neue Prozesse oder Software und überzeugen renitente Teile der Belegschaft im Sinne der Unternehmensführung. Kommunikation mittels geeigneter Botschafter ist ein entscheidendes Instrument zum erfolgreichen Change.

2. Employer-Branding

Dass die Babyboomer-Generation sukzessive das Rentenalter erreicht und der Kampf um junge Talente längst entbrannt ist, ist hinlänglich bekannt. Das Handelsblatt bezifferte den Peak fehlender Fachkräfte in Deutschland auf 3,6 Millionen im Jahr 2031. Unternehmen sowie die öffentliche Hand investieren enorme Summen für Kampagnen zur Stärkung ihrer Arbeitgebermarken. Die Bundeswehr hat 2016 für die YouTube Serie “Die Rekruten” mit begleitender Werbung knapp 8 Millionen Euro ausgegeben. Doch was ist der entscheidende Faktor zum Gelingen respektive zur Authentizität dieser Kampagnen? Nicht das Budget, sondern die eigenen Mitarbeiter. Social Media ist ein zweischneidiges Schwert. Außen hui und innen pfui funktioniert nicht mehr. Scheinheilige Kampagnen straft die Social-Community – darunter Angehörige des betreffenden Unternehmens – gnadenlos ab. Der Schlüssel für erfolgreiches Recruiting ist die eigenen Mitarbeiter als Markenbotschafter zu gewinnen.

3. Krisenkommunikation

Landläufig heißt es: Die Frage ist nicht, ob die Krise ein Unternehmen trifft, sondern wann. Angestellte eines betroffenen Unternehmens haben Familie, treffen Freunde und Bekannte oder sind in Vereinen tätig. Überall dort werden sie auf unvorhergesehene und öffentlichkeitssensible Ereignisse bei ihrem Arbeitgeber angesprochen. Auch Medien buhlen bei Unternehmenskrisen gerne um Stellungnahmen von einfachen respektive technischen Angestellten. Sie genießen schlicht eine höhere Glaubwürdigkeit als beispielsweise der CEO oder die Pressesprecherin (Edelmann Trust Barometer). Gewiefte Führungskräfte sind sich dessen bewusst und informieren alle Mitarbeiter schnell und umfassend; im Idealfall erst intern informieren, dann extern (Ad-hoc-Mitteilungen gem. §15 WpHG ausgenommen). Auch in der Königsdisziplin der Kommunikation gilt: Wer seine Angestellten als Fürsprecher gewinnt, hat einen entscheidenden strategischen Vorteil.

Angestellte als Fürsprecher gewinnen – strategische interne Kommunikation

Die drei Beispiele zeigen auf, wie wichtig es für Unternehmen ist, die eigenen Mitarbeiter als Botschafter respektive Fürsprecher zu gewinnen. Der Gehaltszettel leistet dazu nur einen geringen Beitrag. Das alleinige Argument, “ich zahle meine Leute gut”, ist etwas zu kurz gedacht. Die geringste Form der Zustimmung ist Akzeptanz. Sie liegt mit einem Anstellungsverhältnis in aller Regel vor. Folglich fängt ein Unternehmen nicht bei Null an, um im eigenen Haus Fürsprecher zu gewinnen. Der unmittelbare Zugriff auf die Zielgruppe stellt zudem einen entscheidenden Zeit- und Kostenvorteil dar. Unternehmen die diesen Vorteil nutzen wollen, tun gut daran mit ihren Mitarbeitern zu kommunizieren – ehrlich und kontinuierlich.

Aus der Metaebene betrachtet wird deutlich, dass interne Kommunikation nicht nur eine taktische Methoden ist, um Effizienz zu steigern oder transparent zu sein. Vielmehr ist gelungene Mitarbeiterkommunikation ein strategisches Mittel, um die Herausforderungen unserer Zeit erfolgreich zu meistern.

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Thomas Teufel, Executive Board Member at UMT AG MEXS-Messaging Plattform - Effiziente Abläufe und transparente Kommunikation